Kommunen für biologische Vielfalt – Label „StadtGrün naturnah“
Gemeinsamer Antrag der Fraktionen von SPD, CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP und DIE LINKE an den Ausschuss für Umwelt am 18.10.2023, an den Hauptausschuss am 09.11.2023 und an den Rat der Stadt Wuppertal am 13.11.2023
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrter Herr Christenn,
die Fraktionen von CDU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP und DIE LINKE beantragen, die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, des Hauptausschusses und des Rates der Stadt mögen beschließen:
- Die Stadt Wuppertal wird Mitglied im Verein „Kommunen für biologische Vielfalt“
- Die Stadt Wuppertal beteiligt sich im Rahmen des geplanten, stadtübergreifenden Freiraumentwicklungskonzeptes im Vorfeld der BuGa 2031 am Label-Verfahren „StadtGrün naturnah“.
Begründung:
Die „Kommunen für biologische Vielfalt“ sind ein Zusammenschluss von Städten, Gemeinden und Landkreisen. Gemeinsam setzen sie sich für artenreiche Naturräume im Siedlungsbereich und in der freien Landschaft ein. Mittlerweile sind 363 Kommunen Mitglied, darunter auch Solingen, Haan, Wermelskirchen, Düsseldorf, Ennepetal und Neuss (Quelle: https://kommbio.de/).
Der Jahresbeitrag würde sich ab 2024 auf 2.200 € belaufen, Verpflichtungen entstehen im Rahmen der Mitgliedschaft für die Stadt Wuppertal keine.
Wuppertal engagiert sich bereits seit Jahren im Artenschutz, z.B. mit dem Insektenschutzprogramm. Durch eine Mitgliedschaft würde Wuppertal u.a. von Erfahrungen anderer Kommunen, von Unterstützung bei der Akquise von Fördermitteln und von einer Stärkung der kommunalen Interessen profitieren.
Der Verlust der Artenvielfalt weltweit ist neben dem Klimawandel eine der größten Krisen, die bewältigt werden müssen. In Zukunft wird das Artensterben dramatische Folgen für Umwelt und Mensch haben, wenn nicht energisch gegengesteuert wird. Auch die heimischen Tier- und Pflanzenarten sind gefährdet.
Insofern kommt den Landkreisen und Kommunen eine besondere Bedeutung zu, da sich auf dieser Ebene durch lokale Maßnahmen Wirkungen erzielen lassen, die dem Artensterben effektiv entgegen wirken. In diesem Sinn empfiehlt es sich, methodisch und strategisch Teil eines Bündnisses zu werden, das kommunale Rahmenbedingungen im Fokus hat.
Das bundesweite Label „StadtGrün naturnah“ zertifiziert Landkreise und Kommunen, die sich engagiert für die Stärkung der Biodiversität einsetzen. Geeignete Maßnahmen sind u.a. das Pflanzen von Wildblumenwiesen und heimischen Sträuchern in Parkanlagen und an Straßen sowie der Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden. Wuppertal bekäme darüber hinaus fachliche Unterstützung für die Arbeit im Bereich des Arten- und Naturschutzes und könnte seine Vorbildfunktion gegenüber seinen Bürger*innen ausbauen.
Auf der Homepage www.stadtgruen-naturnah.de gibt es weitere Informationen. U.a. bietet das Label:
- Bestandsanalyse mit Darstellung von Handlungsspielräumen
- Vor-Ort-Termin mit Begutachtung ausgewählter Grünflächen & Moderation eines Workshops mit einer lokalen Arbeitsgruppe
- Vernetzungstreffen mit Fachvorträgen und Möglichkeit zum Austausch
- Vergabe des Labels im Rahmen einer öffentlichkeitswirksamen Preisverleihung
Ein solches Labelverfahren kann zusammen mit anderen Planungen (z.B. Freiraumplanung) oder strategischen Maßnahmen im Blick auf die Bundesgartenschau 2031 durchgeführt werden und dabei Synergien entwickeln. Der geplante sinnvolle Startpunkt für die Zertifizierung soll unter diesen Aspekten (Syergien, Minimierung von Ressourceneinsatz von der Verwaltung spezifiziert werden und diese dem Ausschuss dazu berichten.
Mit freundlichen Grüßen
Arif Izgi Thomas Hahnel-Müller Cornelia Krieger Christoph Schirmer Gerd-Peter Zielezinski
Stadtverordneter Stadtverordneter Stadtverordnete Ausschussmitglied Fraktionsvorsitzender