Kita-Einrichtungsinformationen Inklusion
Gemeinsamer Antrag der Fraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an den Jugendhilfeausschuss am 22.03.2021
Sehr geehrter Herr van Bebber,
hiermit beantragen die Fraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Jugendhilfeausschuss am 22.03.2022, die Verwaltung möge folgende Punkte bis Beginn des kommenden Kita-Jahres August 2022 umsetzen:
- Auf den Internetseiten des Kindebetreuungsportals Wuppertal werden differenzierte Informationen zur Barrierefreiheit und zum Angebot der inklusiven Betreuung von Kindern ergänzt. Es wird schon auf der Startseite darauf hingewiesen. D.h. konkret, es wird proaktiv darauf hingewiesen, dass eine inklusive Betreuung möglich ist und dass die Eltern die Möglichkeit haben, vorab eine inklusionsspezifische Beratung durch eine entsprechend qualifizierte Fachkraft aus der Stadtverwaltung oder wenn nicht verfügbar, eine entsprechend qualifizierte Fachkraft bei einem externen, kooperierenden Träger wahrzunehmen.
- Die unter 1) genannte Möglichkeit der Beratung wird, sofern nicht bereits in Vorbereitung und Umsetzung, innerhalb der Verwaltung eingerichtet und durch Fachkräfte, die Erfahrung in der Betreuung von Kindern mit verschiedenen Inklusionsbedarfen und ein ausreichendes Wissen über die Charakteristika und Konzepte der Betreuungseinrichtungen in der Stadt haben, durchgeführt. Sollte innerhalb der Verwaltung keine solche Fachkraft zur Verfügung stehen, erfolgt eine entsprechende Kooperation mit einer externen Fachkraft. Im Rahmen der Beratung werden die Eltern auf das inklusive Betreuungsangebot der städt. Kitas, aber auch der Kitas freier Träger in ihrem Wohnumfeld hingewiesen und dabei unterstützt, gemäß dem individuellen Bedarf des Kindes und der Eltern, eine befriedigende Entscheidung bzgl. Kinderbetreuung zu treffen.
- Das pädagogische Konzept der städt. Kitas wird angepasst und inhaltlich um Charakteristika und konzeptionellen Informationen zur Betreuung von Kindern mit (drohender) Behinderung ergänzt.
Begründung:
Seit einigen Monaten besteht für Wuppertaler Familien die Möglichkeit ihr Kind über das Kinderbetreuungsportal Wuppertal für einen Betreuungsplatz in einer städtischen Kita anzumelden. Wenn Kinder besonderen Förder- und Betreuungsbedarf haben oder eine (drohende) Behinderung vorliegt, ist es wichtig vorab klären zu können, ob die jeweilige Einrichtung die Bedürfnisse des Kindes decken kann. Familien haben einen Anspruch darauf, ihr Kind wohnortnah betreuen lassen zu können und benötigen hierfür alle notwendigen Informationen und ggf. Beratung, denn schließlich kennt der Träger seine Einrichtungen und die pädagogischen sowie inklusionsbezogenen Konzepte dahinter am besten. In der Fortschreibung des Handlungsprogramms zur Wuppertaler Inklusionspolitik „Ein Wuppertal für alle 2020/2021“ sind die Punkte „Beratung von Eltern und Trägern über inklusive Angebote in Tageseinrichtungen – Einrichtungen die inklusive Erziehung anbieten werden besonders gekennzeichnet“ und „Beratungsstelle für Eltern über inklusive Förderangebote – Zentrale Beratungsstelle für Eltern von Kindern mit besonderem Förderbedarf“ (S. 37) enthalten. Beide Punkte sind in der Spalte „Umsetzung“ als „lang“, also für die Umsetzung in den nächsten 5 Jahren gekennzeichnet. In der ursprünglichen Formulierung dieses Handlungsprogramms 2013 wurde der Punkt der Beratung von Eltern noch zur „mittelfristigen“ Umsetzung geplant. Mit dem Schritt der Digitalisierung des Anmeldeverfahrens muss auch die Information über die Schaffung dieses Beratungsangebotes erfolgen. Andernfalls erfolgt die Klärung entsprechender besonderer Bedarfe bei Kindern, ggf. inklusive der bürokratischen Schritte, erst viel zu spät in der Phase, in der sie sich eigentlich eingewöhnen und auf einen neuen Lebensabschnitt einlassen sollen. Zudem finden das Wort „Inklusion“ und die damit verbundenen Informationen bislang keinerlei Erwähnung im pädagogischen Konzept städtischer Kinderbetreuungseinrichtungen. Eine entsprechende Überarbeitung des Konzepts ist schlichtweg überfällig.
Mit freundlichen Grüßen
Marta Ulusoy Iris Theuermann Ingelore Ockel
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