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Keine Streichung der Personalstellen für Stadtteilarbeit

31. August 2015

Antrag an  den Hauptausschuss am 02.09.15 und an den Rat der Stadt am 07.09.15

Der Antrag wurde auf die nächste Ratssitzung verschoben.

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

vor einem Monat wurde bekannt, dass die Stadtverwaltung plant, die letzten beiden städtischen Personalstellen, die Projektmanagement für Stadtteilarbeit leisten, ersatzlos zu streichen.

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragt deshalb, der Hauptausschuss und der Rat der Stadt Wuppertal mögen folgenden Beschluss fassen:

1. Die Personalstellen für das Projektmanagement der Stadtteilarbeit werden aufrechterhalten und nicht gestrichen.

2. Die Verwaltung wird beauftragt darzustellen, wie die Stadtteilarbeit in den Bezirken gestärkt werden kann.
Den städtischen Gremien wird zum nächst möglichen Zeitpunkt ein Bericht mit den Ergebnissen vorgelegt.

Begründung:
Das ehrenamtliche Engagement in den Stadtteilen ist eine wesentliche Stütze für das soziale Miteinander in Wuppertal. Diese funktionierende Struktur muss weiterhin durch die Stadtverwaltung auch personell unterstützt werden.
Schulen, Kindergärten, Stadtteiltreff, Kirchengemeinden, Beratungsstellen, Polizei, Altenheime, Bezirksvertretung etc. sind Organisationen, die in einer Großstadt im Netzwerk agieren, einander persönlich kennen, Probleme benennen und sich gegenseitig Hilfestellung – wenn auch oft nur durch Information – bieten. Es besteht die Gefahr, dass diese wichtigen sozialen Strukturen verloren gehen, wenn sie nicht gezielt durch eine verantwortliche Stadtteilarbeit in Gang gehalten werden.
Das Fehlen solcher Strukturen wird immer dann bedauert, wenn sich soziale Brennpunkte entwickeln, die durch einen frühzeitigen Informationsaustausch handlungsfähiger Personen gar nicht hätten entstehen müssen.

Die großartige Hilfe von Ehrenamtler*innen für Flüchtlinge wird in Stadtteilen geleistet und wird dort organisiert. Ohne städtische Unterstützung wäre dies in dem zukünftig noch wachsenden notwendigen Ausmaß kaum denkbar.

Die Veranstaltung zur Bürger*innenbeteiligung am Handlungsprogramm Rott am 22.08.  wäre ohne städtische Unterstützung sicher nicht in dem Maße erfolgreich geworden, wie es der Fall war.

Der Eckbusch ist in den Masterplan altengerechte Quartiersentwicklung NRW aufgenommen worden. Diese großartige Chance der Entwicklung als alten- und behindertengerechter Stadtteil muss seitens der Stadt unterstützt werden. Dieses Projekt kann wegweisend auch für andere Quartiere werden, das geht jedoch nicht ohne Personal.

Aus all den vorgenannten Gründen wäre es kontraproduktiv, wenn die Personalstellen für die Stadtteilarbeit gestrichen würden. Es ist wichtig, die Stadtgesellschaft und ihr ehrenamtliches  Engagement zu fördern, dazu bedarf es auch Koordination von hauptberuflicher und fachlicher Seite  Ein vermehrtes Abwälzen von Aufgaben auf Ehrenamtliche kann nicht Sinn und Zweck sein.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ilona Schäfer                      Marc Schulz
Stadtverordnete                  Fraktionsvorsitzender