Startseite > Bündnis „KOMMUNEN FÜR BIOLOGISCHE VIELFALT“

Bündnis „KOMMUNEN FÜR BIOLOGISCHE VIELFALT“

28. August 2012

Gemeinsamer Antrag an den Ausschuss für Umwelt am 28.08.2012                

Der Antrag wurde einstimmig beschlossen.

Sehr geehrte Frau Brücher,

im Februar 2012 gründeten 60 Kommunen aus ganz Deutschland nach Unterzeichnung einer entsprechenden Deklaration den Verein „Biologische Vielfalt in Kommunen“, darunter die NRW-Städte Bielefeld, Bonn, Dortmund, Krefeld, Neuss und Troisdorf. Ziel des Bündnisses ist es, Kommunen bei ihrem Einsatz für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu unterstützen.

Um auch in Wuppertal das Engagement für den Erhalt der  Biodiversität zu verstärken, beantragen die Fraktionen von CDU, SPD,  BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und  DIE LINKE,  die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt mögen beschließen:

1. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob eine Mitgliedschaft im Verein „Biologische Vielfalt in Kommunen“ sinnvoll sein könnte. Dem Ausschuss sollen die Vor- und Nachteile sowie eventuelle Kosten und Chancen dargestellt werden.

2. Die Verwaltung wird beauftragt, Finanzierungsmöglichkeiten des Mitgliedsbeitrages zu suchen. Dabei sollen auch Möglichkeiten durch Sponsoren erkundet werden.

Begründung:
Durch eine Mitgliedschaft im Verein „Biologische Vielfalt in Kommunen“ könnte Wuppertal in den Genuss unterschiedlicher Vorteile wie Profilierung als nachhaltig orientierte Kommune, Erfahrungsaustausch untereinander, Unterstützung bei der Akquise von Fördermitteln, mediales Interesse, Stärkung der kommunalen Interessen und Mitsprache bei der Umsetzung der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt kommen.

Weltweit schreitet der Verlust der Artenvielfalt ungebremst voran, es droht ein Zusammenbruch der Naturkreisläufe, wenn nicht konsequent umgesteuert wird.  Auch in Nordrhein-Westfalen sind akut 45 Prozent der Tier- und Pflanzenarten gefährdet. Handlungsbedarf besteht also nicht nur global, sondern vor allem lokal. Städte und Gemeinden stehen in direktem  Kontakt zu ihren Bürgerinnen und Bürgern. Sie können am ehesten ein Bewusstsein für den Erhalt der biologischen Vielfalt vermitteln und anregen.

Diese Erkenntnis ist nicht neu, zeigt doch die nationale Biodiversitätsstrategie der Bundesrepublik Deutschland die Notwendigkeit eines gemeinsamen Handelns von Bund, Ländern, Kommunen, der Wirtschaft und der (Zivil-) Gesellschaft auf. Allerdings gibt es bisher große Defizite bei der Umsetzung, auch weil der Schutz der Artenvielfalt bisher hauptsächlich als Aufgabe des Naturschutzes angesehen wird.

Inhalte und Ziele der nationalen Biodiversitätsstrategie können auch gut im Rahmen von Tourismusangeboten und Stadtmarketing transportiert und das Angebot zur Freizeit- und Erholungsnutzung – gerade im Naturpark Bergisches Land – bereichern   Dass eine intakte Natur auch Grundlage für Industrie- und Gewerbestandorte ist, gelangt nur langsam in die Köpfe der Menschen. So ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, eine angemessene Nutzung der Naturräume zu ermöglichen ohne ihre Existenz zu gefährden.

Dabei wäre es wichtig, mit Veranstaltungen, Kampagnen und Informationsmaterial die Bürgerinnen und Bürger aufzuklären und darüber zu informieren, dass wirksamer Artenschutz und das eigene Konsumverhalten in Zusammenhang stehen. Auswirkungen unseres Verhaltens in Bezug auf Ernährung, Kleidung, Mobilität oder Flächenverbrauch darzustellen ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die auch eine Kommune ihm Rahmen einer fundierten Umweltbildung vermitteln muss, wenn sie sich für  ökologische, soziale und globale Gerechtigkeit einsetzen will.
Mit freundlichen Grüßen

Frank Zitlau
CDU-Fraktion

Oliver Wagner
SPD-Fraktion

Jürgen Köster
Fraktion DIE LINKE

Ilona Schäfer
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN