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Sachstand Kohlekraftwerk Wilhelmshaven

26. März 2018

Die Antwort des Oberbürgermeisters finden Sie in dieser PDF-Datei:
Antwort_Anfrage_Wilhelmshaven

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

in dem Internetportal www.energate.de wurde über die Absicht von Engie berichtet, seine Kohlekraftwerke in Deutschland bzw. Anteile an Kraftwerken zu verkaufen.
Vor diesem Hintergrund bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:

1. Rentabilität des Kraftwerks in Wilhelmshaven
Mit der Drucksache VO/1013/16/1-A-ö vom 14.12.2016 machte die Verwaltung Aussagen zu den Vollaststunden des Kraftwerks:
Punkt 6 der Anfrage lautete „Wie viele Volllaststunden werden für 2016 und in den Folgejahren bis 2019 erwartet?“  Die Verwaltung antwortete: „Die Volllaststunden für 2017-2019 werden nach aktuellen Prognosen zwischen 6.000 und 7.500 liegen. Aufgrund des fast 8-monatigen Stillstandes des Kraftwerks in 2016 sind die Daten für dieses Jahr natürlich deutlich geringer und nicht repräsentativ.“
Unsere Frage lautet deshalb: Wie viele Volllaststunden wurden 2017 erzielt? Hat das Kraftwerk in 2017 rentabel gearbeitet? Woher hatte die Verwaltung im Jahr 2016 die Prognosen? Hat sie diese etwa von Engie übernommen, ohne selbst nach Daten von vergleichbaren Kraftwerken zu recherchieren?

2. Einbindung der WSW in die Verhandlungen von Engie mit potentiellen Käufern
Inwieweit sind die WSW in den Prozess der Suche nach einem Käufer eingebunden? Bestehen Kontakte der WSW zu JP Morgan? Haben die WSW einen externen Berater eingeschaltet? Wenn ja welchen?

3. Mögliche Wertberichtigungen
Experten glauben nicht, dass eine Beteiligung an einem Kohlekraftwerk zurzeit zum Buchwert verkauft werden kann. Welche Wertberichtigungen wären bei den WSW vorzunehmen, falls Engie seinen Anteil von 52% für die Hälfte des Buchwerts verkaufen würde.

4. Verluste aus der Kraftwerksbeteiligung bei weiterem Besitz der WSW
Welche Verluste sind für die Jahre 2018 bis 2020 für die WSW zu erwarten, falls die WSW die 15%-Beteiligung nicht verkaufen?

5. Verlustrückstellungen
Die Rheinische Post berichtete am 20.3.2016, dass die WSW  37 Millionen Euro an Rückstellungen gebildet hätten, um die Verluste des Kraftwerks in Wilhelmshaven in den kommenden Jahren ausgleichen zu können.
Wie hoch sind die Rückstellungen für Verluste aus dem Kraftwerk zurzeit?

6. Einbindung der Ratsgremien
Wie werden die Ratsgremien in den Prozess des möglichen Verkaufs der Engie-Anteile bzw. der WSW-Anteile eingebunden? Ist für diesen Fall eine Sondersitzung des Rates geplant, falls ein regulärer Termin zu weit in der Zukunft liegt?

 

Mit freundlichem Gruß

Anja Liebert                              Klaus Lüdemann
Fraktionsvorsitzende                Stadtverordneter