Große Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an den Jugendhilfeausschuss am 13.02.2023

Sehr geehrter Herr van Bebber,

in der Anfrage von DIE.LINKE (VO/1014/23) zu Inobhutnahmen wurde die Verwaltung ausschließlich um Zahlen, also rein quantitative Beantwortung gebeten. Die Verwaltung hat auf dieser Basis geantwortet und einen pauschalen Hinweis auf die bestehenden Hilfsangebote gegeben. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN möchte nun weiter gehende Informationen hinsichtlich der psychosozialen Betreuung der in Obhut genommenen Kinder und Jugendlichen erhalten.

Vor diesem Hintergrund bitten wir um detaillierte Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Welche Form der syndromspezifischen Diagnostik – Verwahrlosung, körperliche Misshandlung, sexualisierte Gewalt – findet im unmittelbaren Nachgang an eine Inobhutnahme statt?
2. Wie viele dieser betroffenen Kinder werden in der Remscheider Kinderschutzambulanz (KSA) vorgestellt?
3. Wie viele dieser Kinder werden in der Hagener KSA vorgestellt?
4. Wie viele Kinder werden im Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) vorgestellt? Mit welcher Fragestellung?
5. Wie viele dieser Kinder werden bei niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiatern vorgestellt? Mit welcher Fragestellung?
6. Wie lange beträgt die Wartezeit bei den jeweiligen Institutionen (Frage 2-5)?
7. Berufsanfänger*innen im Bezirkssozialdienst sind im Kinderschutz noch nicht erfahren genug, um Gefährdungsmeldungen sachgerecht einschätzen zu können, da es an erforderlichem Erfahrungswissen fehlen dürfte. Auf welche Art und Weise wird hier der Kinderschutz sichergestellt? Durch Co-Arbeit, Coaching?
8. Wie viele insofern erfahrene Kinderschutzfachkräfte gibt es in Wuppertal? Doppelfunktion insoweit erfahrene Fachkräfte und BSD-Tätigkeit ausgeschlossen?
9. Sind diese Fachkräfte in den entsprechenden Institutionen bekannt?

Mit freundlichen Grüßen

Iris Theuermann-Braß                        Reiner Rohrhirsch

Stadtverordnete                                 stellv. Ausschussmitglied