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Pflegeangebote für Menschen mit Migrationshintergrund

9. Juni 2011

„Sehr geehrter Herr Izgy,
sehr geehrter Herr Norkowsky,

der Wandel in Wuppertal betrifft auch Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund. Das bedeutet, auch Menschen, die aus anderen Kulturkreisen zu uns gekommen sind, werden älter, kränker und unter Umständen pflegebedürftig.
Diese Arbeit kann aber immer weniger von den Familien geleistet werden. So ergibt sich die Notwendigkeit eines professionellen Angebotes, das den spezifischen Bedürfnissen auch dieser Menschen gerecht wird.

Die Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN bittet daher um Beantwortung folgender Fragen:

1. Wie viele Menschen mit Migrationshintergrund haben bereits eine Pflegestufe beantragt?

2. Wie wird sich die Zahl dieser Personen in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich entwickeln?

3. Wie sind die Alten- und Pflegeheime der Stadt Wuppertal – aber auch die der freien Träger – auf die Aufnahme von Menschen mit Migrationshintergrund, v. a. aus dem islamischen Kulturkreis, eingerichtet

a) in Bezug auf die Verringerung von Sprachproblemen

b) in Bezug auf das Angebot von Nahrungsmitteln

c) in Bezug auf soziale Angebote und die Möglichkeit der Ausübung religiöser Gebräuche

d) in Bezug auf das Bedürfnis (ausschließlich) von Menschen gleichen Geschlechts gepflegt zu werden?

4. Ist der Verwaltung bekannt, inwieweit mobile Pflegedienste auf einen Einsatz bei Familien mit Migrationshintergrund eingerichtet sind?

5. Gibt es in Wuppertal Pflegedienste, die sich auf die Pflege von Menschen mit Migrationshintergrund spezialisiert haben?

6. Inwieweit werden ältere Menschen mit Migrationshintergrund durch die städtische Pflege- und Wohnberatung berücksichtigt? Gibt es z.B. mehrsprachige Broschüren oder werden Beratungsgespräche z.B. in türkischer Sprache angeboten?

7. Was unternimmt die Stadt Wuppertal, um dem zu erwartenden steigenden Bedarf an Pflegeangeboten für Menschen mit Migrationshintergrund gerecht zu werden?

8. Es sind bereits eine Vielzahl von MigrantInnen in Pflegeberufen tätig. Wie wird dieses Potenzial für die Pflege von älteren MigrantInnen genutzt? Welche Möglichkeiten sieht die Verwaltung, Pflegeberufe generell attraktiver zu machen?

9. Gibt es Initiativen für eine interkulturelle Hospizarbeit in Zusammenarbeit mit den Moscheevereinen, um schwerst kranken MigrantInnen sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich eine Betreuung zuteil werden zu lassen, die ihren kulturellen und religiösen Hintergrund berücksichtigt?

Mit freundlichen Grüßen

Ilona Schäfer
Stadtverordnete

Klaus Lüdemann
Stadtverordneter

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