Benennung einer Wupperbrücke am Landgericht in „Martin-Gauger-Brücke„
Anfrage an den Rat der Stadt Wuppertal am 15.05.2017
Die Anfrage wurde im Rat der Stadt Wuppertal am 15.05.2017 mündlich beantwortet.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
am 08.02.17 beschloss die Bezirksvertretung Elberfeld einstimmig einen Bürgerantrag, der die Benennung der Wupperbrücke zwischen Hofkamp und Hartmannufer am Landgericht in „Martin-Gauger-Brücke“ vorschlug. Der Wuppertaler Pazifist Martin Gauger, der bis zu seiner Entlassung 1934 als Staatsanwalt am Landgericht Wuppertal arbeitete, wurde am 15. Juli 1941 in der Euthanasieanstalt Pirna vergast.
„Dr. Martin Gauger steht in besonderer Weise für Recht und gelebte Menschlichkeit. Er war einer von ganz wenigen Justizangehörigen, die den Mut aufbrachten, dem nationalsozialistischen Regime die Loyalität zu verweigern. Die Sorge um die Gerechtigkeit als höchste Verpflichtung eines Juristen stand bei ihm über Karrieredenken, Opportunismus, Sicherheitsbedürfnis und Bequemlichkeiten.
Martin Gauger, der seine Haltung mit dem Leben bezahlt hat, ist für uns alle Mühe und Ansporn zugleich, ihm es in seiner aufrechten, konsequenten Haltung gleich zu tun, gegen erkanntes Unrecht einzutreten.“ so beginnt die Rede von Herrn Justizminister Thomas Kutschaty anlässlich der Verleihung des Martin Gauger Preises, den der Bund der Richter und Staatsanwälte alle zwei Jahre verleiht.
Um diesen herausragenden Wuppertaler endlich gebührend zu würdigen, hat die BV Elberfeld einem Bürgerantrag einstimmig entsprochen und beschlossen, eine Brücke am Landgericht nach Martin Gauger zu benennen.
Da bisher noch kein Schild auf die Benennung hinweist, bittet die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN um die Beantwortung der folgenden Fragen:
1. Wann erfolgt die Benennung der Brücke?
2. Wann wird ein Straßenschild mit dem Namen von Martin Gauger aufgestellt?
3. Wird es zu dieser Aufstellung einen würdigenden Einweihungsakt geben?
Mit freundlichen Grüßen
Anja Liebert Klaus Lüdemann
Fraktionsvorsitzende Stadtverordneter