Startseite > Ausstieg aus der Beteiligung am Kohlekraftwerk Wilhelmshaven

Ausstieg aus der Beteiligung am Kohlekraftwerk Wilhelmshaven

6. Dezember 2016

Anfrage an den Rat der Stadt Wuppertal am 19.12.2016

Die Antwort  der Verwaltung finden Sie in dieser PDF-Datei:
Antwort oe Ausstieg Wilhelmshaven

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

dass Kohlekraftwerke in Deutschland zurzeit und in den nächsten Jahren nicht wirtschaftlich zu betreiben sind, ist eine Binsenwahrheit. Die Wuppertaler Stadtwerke haben sich mit der 15%-Beteiligung am Kohlekraftwerk in Wilhelmshaven auf ein Geschäft eingelassen, das sich als gigantisches Verlustgeschäft erweisen könnte. Aus Verantwortung für die Stadt und insbesondere für das Verkehrsangebot für die Menschen in Wuppertal machen wir uns Gedanken, wie ein Ausstieg aus dieser Beteiligung möglich sein könnte.

Daher bittet die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Verwaltung um die Beantwortung der folgenden Fragen:

1. Welche Verluste werden aus der Beteiligung in den nächsten 10 Jahren erwartet?

2. Wie viele Volllaststunden wurden 2015 erzielt?

3. Wo liegen die Grenzkosten des Kraftwerks (Merit-Oder) in €/MWh?

4. Welche Stillstände bzw. Herunterfahren auf weniger als 20% der Nennleistung traten in 2015 und 2016 auf? Was waren die Gründe hierfür?

5. Wie waren die Gesamtvermarktungserlöse des Kraftwerks an den Strommärkten inkl. Regelleistungsmärkten im Jahr 2015?

6. Wie viele Volllaststunden werden für 2016 und in den Folgejahren bis 2019 erwartet?

7. Unter welchen Bedingungen ist ein Verkauf der Beteiligung an Engie oder andere möglich?

8. Wann ist die Beteiligung kaufmännisch abgeschrieben? Für welchen Betriebszeitraum ist die Anlage technisch ausgelegt?

9. Welche Folgen hätte ein Verkauf der Beteiligung für die WSW bzw. die Stadt Wuppertal?

10. Gibt es Beispiele für den Verkauf von Anteilen an Kraftwerken bei anderen Stadtwerken oder regionalen Gesellschaften?

11. Welche Folgen hätte eine Kündigung des Kooperationsvertrages durch Engie? Wäre eine solche Kündigung schon heute möglich? Oder gibt es eine Sperrfrist?

12. Wäre ein rentabler Betrieb des Kraftwerkes mit reduzierter Jahresstromproduktion (z.B. weniger als 2.000 Volllaststunden) möglich?

13. Wie langfristig im Voraus erfolgt die Vermarktung der Strommengen aus dem Kraftwerk? Gibt es langfristige Stromlieferverträge? Wenn ja, zu welche Bedingungen?
(Laufzeit, Indizes als Basis (z.B. Phelix Future Year Ahead Base, Phelix Future Year Ahead Peak, Gewichtungsfaktoren, Indizierung an Energy Commodity Preisen, an welche mit welchen Indizes (z.B. EUA Terminpreise, Kohlepreise ARA API2, Lohnindex etc.) und welche Gewichtungsfaktoren))

14. Wird die Leistung des Kraftwerks auch an den Kurzfristmärkten angeboten (EPEX Spot Day Ahead; Intraday) und bietet das Kraftwerk Mengen an den Regelleistungsmärkten (Primärregelleistung, Sekundärregelleistung und Minutenreserve)?

15. Wenn eine Optimierung des Kraftwerks an den Kurzfristmärkten erfolgt, welche Strategie wird hier gefahren, welche Mengen wurden 2015 hier verkauft und wie war der mittlere Strompreiserlös pro MWh (Day Ahead, Intraday) und MW (Regelleistung)?

16. Von den verkauften Strommengen, wie viele MWh wurden 2015 über den Terminmarkt verkauft und wie viele MWh an den Kurzfristmärkten?

 

Mit freundlichen Grüßen

Anja Liebert                                                                 Klaus Lüdemann
Fraktionsvorsitzende                                                   Stadtverordneter