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Pflegenotstand auch in Wuppertal?

14. Februar 2013

Anfrage an den Ausschuss für Soziales, Familie und Gesundheit am 14.02.2013

Die Antwort finden Sie in dieser PDF-Datei: Antwort_Pflege

Sehr geehrter Herr Norkowsky,

u.a. durch den medizinischen Fortschritt steigt die Lebenserwartung und viele Menschen werden im Alter pflegebedürftig. Auch der demografische Wandel trägt dazu bei, dass die Zahl der hilfsbedürftigen Personen steigt, während gleichzeitig der Anteil junger Menschen, die einen  Pflegeberuf ergreifen, abnimmt.

Die Rheinische Post berichtete am 20.11.2012: „In NRW fehlen 100.000 Altenpfleger“ – bezogen auf das Jahr 2030. Um die Situation in Wuppertal einschätzen zu können, bittet die Fraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN um die Beantwortung folgender Fragen:

1.   Gibt es bereits zum heutigen Zeitpunkt im Bereich der ambulanten und stationären Pflege Probleme, für frei werdende Stellen qualifiziertes Personal zu finden? Sind deshalb Stellen nicht besetzt? Wenn ja, wie viele und wie werden diese Ausfälle kompensiert?

2.   Wie viele Pflegekräfte scheiden in den nächsten zehn Jahren planmäßig aus ihrem Beruf aus?

3.   Wie viele Pflegekräfte werden darüber hinaus benötigt, um den steigenden Bedarf in der ambulanten und stationären Pflege zu decken?

4.   Welche Angebote machen Stadt bzw. freie Träger, um pflegende Angehörige zu entlasten, z.B. im Bereich Tages- oder Kurzzeitpflege oder durch Beratungsangebote? Wie werden diese Angebote angenommen? Sollen solche Angebote ausgebaut werden?

5.   Welche Angebote machen Stadt bzw. freie Träger, um den Pflegeberuf für junge Menschen attraktiver zu machen, z.B. in Bezug auf Kinderbetreuung?

6. Ist eine Ausbildung zur Pflegefachkraft in Teilzeit möglich? Wenn ja, wie viele Plätze stehen dafür zur Verfügung?

7.   Welche Fortbildungsangebote werden Pflegekräften gemacht, z.B. in den Bereichen Demenzerkrankungen oder Palliativmedizin, und wie werden diese angenommen?

8. Welche Maßnahmen werden ergriffen, um der stetig wachsenden – sowohl körperlichen als auch psychischen – Belastung der Pflegekräfte zu begegnen (Gesundheitsmanagement)?

9.   Inwieweit werden junge Menschen mit Migrationshintergrund für Pflegeberufe geworben, um so künftig eine kultursensible Pflege besser zu gewährleisten?

10. Wie würde sich nach Einschätzung von Stadt und freien Trägern die Forderung der EU-Kommission auswirken, künftig das Abitur als Voraussetzung für das Erlernen eines Pflegeberufs einzuführen?

11. Wie wird in Schulen für das Erlernen eines Pflegeberufs geworben?

Wir bitten darum, wenn möglich auch Antworten der Freien Träger, die im Bereich ambulanter und stationärer Pflege tätig sind, zu bekommen!

Außerdem bitten wir darum, die Antworten auf diese Anfrage auch dem Seniorenbeirat zur Verfügung zu stellen.

Mit freundlichen Grüße

Ilona Schäfer
Stadtverordnete

Marcel Simon
Mitglied im Ausschuss für Soziales, Familie und Gesundheit